Das Buch von Annemarie von Matt, aus dem ich gestern zitiert habe, birgt noch viele Schätze. Ich habe es zu Hause liegen und werde später auf es zurückkommen.
Heute bin ich in Salzburg. Auf einem Spielplatz sah ich von weitem diesen Sandkasten. Ist das eine Form von Wohlstandsverwahrlosung? Oder ist es Sinnbild für ein zukünftiges, hier schon gegenwärtiges urbanes Common?
So oder so, es kann jedes Kind ohne Sandelspielzeug in den Ring treten und im großen Stil und aus den Vollen drauflosspielen.
Später saß ich an einer Bushaltestelle und wartete auf den Bus. Da kommt ein gut gekleideter Junge von etwa sechs Jahren auf mich zu, mit seinem Schulranzen auf dem Rücken. Etwas entfernt von uns wartet eine Mitschülerin auf ihn. Er tritt zu mir, als wäre ich ein lieber Onkel oder sein Großvater, und fragt in vertraulichem Ton. «Gibst du mir Geld?» – «Bist du wahnisnnig», sage ich, «wofür brauchst du Geld von mir?!» – «Ich will etwas kaufen.» – «Deine Eltern geben dir doch, was du brauchst», sage ich, «ich gebe dir kein Geld, tschüss.»
Der Junge sagt «ja« und verabschiedet sich freundlich.
Musste er vor dem Mädchen glänzen? Aus dem Stegreif ein Geschenk für sie kaufen? Machte er das mit anderen Leuten auch so wie mit mir? Hatte er da mehr Erfolg?
Salzburg, wie tickst du? Liegst du, schöne Stadt, schon so weit im Osten, dass ich deinen Alltag nicht mehr verstehe?!
Hm, mal sehen, was mir morgen so alles passieren wird.
Gruß 
