Wie froh bin ich, wieder einmal Friedrich Guldas Einspielung des Wohltemeperierten Klaviers von Bach zu hören. Was für ein intimer Klang kommt mir da entgegen, welche Ruhe und Sicherheit im differenzierten Gestalten der Bachschen Musikwelt.
Gulda ist als Enfant terrible der Klassikwelt in die Geschichte eingegangen.
Über ihn gibt es unzählige Anekdoten, die sich gewaschen haben. Würde ich damit hier anfangen, würde ich noch Stunden weiterschreiben.
In diesen Aufnahmen war der Ausnahmepianist von einem inneren Feuer berührt und getragen. Sie haben mit dem krachigen Gulda, wie er als berühmter Mann mehr und mehr auftrat, nichts gemein.
Oder gefallen mir seine Töne im Moment deshalb so gut, weil heute nach Wochen des Nebels und der herbstlichen Kälte wieder einmal vollumfänglich die Sonne scheint?
Herzlich