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Schrei raus, was du sagen willst

Manche Menschen schreien ihren Schmerz heraus, andere geben sich gefasst und verschonen die Mitmenschen mit ihrem Innenleben.

Was ist besser?

Ist das nicht eine unnütze Frage?!

Anders die folgende Frage:

Wie sähe eine Strategie jenseits von Heraus-Schreien und Sich-Gefasst-Geben aus? – 

Schreib mir gerne Antworten auf diese Frage, sie kann nur interessant und für mich lehrreich sein, deshalb würde ich sie gern erfahren. 

Es gibt keine richtige oder falsche Antwort, sondern nur Erzählungen darüber, welchen Weg du gewählt hast, um im Wahnsinn dieses Lebens, der nicht erst seit den jüngst ausgebrochenen Kriegen auf jeder und jedem von uns lastet, nicht nur zu bestehen, sondern angesichts dieses Wahnsinns, ja zusammen mit oder parallel zu diesem Wahnsinn zu wachsen, zu tanzen, zu singen, zu schaffen, freudig zu schenken, Geschenke anzunehmen, Kinder zu zeugen und was noch alles.

Bald erzähle ich von einer Strategie, die ich selber zur Zeit verfolge, von der ich spüre, dass sie trägt,

Gruß

Ein politisches Gebet

Vor über 140 Jahren, am Neujahrstag 1883 hielt der Pfarrer Hermann Kappen in der Lambertikirche in Münster eine Rede, von der wir alle, Politiker, Angestellte, Selbständige, jung und alt eine Scheibe abschneiden können. Das Schiff der Kirche war voll, die zuhörenden Menschen waren beeindruckt.

St. Lambertikirche in Münster, Innenraum

 

Hier die Rede des wortgewandten Pfarrers Kappen:

«Herr, setze dem Überfluss Grenzen und lass Grenzen überflüssig werden.

Lasse die Leute kein falsches Geld machen, aber auch das Geld keine falschen Leute.

Nimm den Ehefrauen das letzte Wort und erinnere die Ehemänner an ihr erstes.

Schenke unseren Freunden mehr Wahrheit und der Wahrheit mehr Freunde.

Bessere Beamte, Geschäfts- und Arbeitsleute, die wohl tätig, aber nicht wohltätig sind.

Gib den Regierenden ein besseres Deutsch und den Deutschen eine bessere Regierung.

Herr, sorge dafür, dass wir alle in den Himmel kommen, aber bitte nicht sofort.»

 

Grüße