Wie wichtig ist das Erscheinen von Büchern?
Wenn es die eigenen sind, neigen wir dazu, ihr Erscheinen für wichtig zu nehmen.
Von mir sind innerhalb der letzten zwei Wochen gleich drei Bücher erschienen, eins zusammen mit Berenike, eins, das ich allein geschrieben habe und eins, in welchem ein zentraler Beitrag von mir abgedruckt ist (im Link «Erscheinungen» dazu mehr).
Um von der Freude des Erscheinens dieser Bücher nicht überwältigt zu werden, habe ich parallel ein Projekt am Wickel, das sich mit einer Bücherverschließung beschäftigt (dazu mehr unter den Links «Verschließungen» und «Youtube»).
Die Gleichzeitigkeit von Erscheinungen und Verschließungen schafft einen Ausgleich zwischen außen und innen und erfüllt mich mit Befriedigung. Überhaupt erlebe ich Befriedigung, weil ich beim Schreiben mit Menschen in Verbindung stehe. So einsam das Geschäft des Dasitzens und stundenlangen Schreibens ist – und wie unzeitgemäß sich dieses isolationistische Leben anfühlen mag in einer Zeit, wo ich am liebsten mit anderen zusammen auf die Straße rennen und für irgendetwas entscheidend Wichtiges meine Stimme erheben möchte –, ich fühle keine Einsamkeit.
Doch wenn Texte von mir erscheinen, bin ich jedesmal froh, dass sehr vieles auch nicht erscheint. Und von mir erscheint nicht nur vieles niemals nicht, ich sorge sogar aktiv für das Verschwinden geschriebener Texte, ich könnte es auch Vernichtung nennen.
Die dünne Wand zwischen Hier und Dort, Zeigen und Verbergen, Erscheinenlassen und Verschwindenlassen gilt es in ihrer großen Lebendigkeit zu erfassen.
Im Moment meine ich in diesem Tun und Lassen ein Gleichgewicht gefunden zu haben, das trägt.
Grüße aus der Schreibstube