Dr‘ Härbschtziit (zua)loosa

Es ist die Zeit der über die Wiesen stelzenden Herbstzeitlosen.

Keine Jahreszeit ist so sehr eine Ohnezeit wie der Herbst.

Herbst, du das Zeitliche segnendes Geschehen

mit deinen zeitlosen – herbstzeitlosen – Blumen.

 

Im Herbst auf den Berg gehen

und dabei vor sich hersinnen,

bis die Zeit stehenbleibt und

irgendwann weggegangen ist

und danach verschwunden bleibt.

 

Es gibt eine Dialektvariante für Herbstzeitlosen: der Herbstzeit lauschen, ihr sich hingeben: D‘ Härbschtziit loosa, bessr gsait: zualoosa ❤️

Hilde Domins Kurzgedicht: «Es knospt unter den Blättern, das nennen sie Herbst.» – Sie, die anderen, die Dumpfen, reden von Herbst, wo es knospt…

Fallen in herbstzeitlose Gedanken, während es unter den Blättern wild hergeht wie sonst nie, weil sich das Leben auf den nächsten Frühling vorbereitet. Er ist schon da, der kommende Frühling, eingehüllt in das warme Feuergeschehen herbstlichen Verglühens.

Der kommende Winter kann dem darauffolgenden Frühling nichts mehr antun, denn, tuand äbanaifach luaga und loosa, wias asoo uu huara lebendig tuat im Härbscht.