Galileo Galilei (1564-1642) und Pride Flag (2024)
Früher durften wir noch schwärmen über Querdenker wie Galilei, der von der Kirche in Bann geschlagen wurde, oder über Leute wie Jan Hus oder Jeanne d’Arc, die für ihre abweichenden Ideen sogar verbrannt wurden.
Seit Corona ist das vorbei, da gibt es nur noch die Political Correctness. Dazu gehört, dass wir aufgerufen sind, die Kunstgeschichte und die alten Meister que(e)r zu lesen, wie dies zur Zeit im Schloss Wilhelmshöhe in Kassel angeboten wird.
Ich hoffe, ich kann meinen Eindruck davon korrekt schildern: Die Texte der queergeeichten Kunstgeschichtler*_In_en hatten eine sublime Arroganz, die vor allem eins zum Ausdruck brachten, nämlich ihre militante Selbstüberschätzung. Den alten Griechen gestanden sie schmunzelnd, dass die gar nicht immer nur prüde un patriarchalisch chauvinistisch, sondern in Sachen Geschlecht manchmal durchaus ambivalent gewesen seien. Natürlich sei damals alles, was von der sexuellen Norm abwich, anstößig und die Griechen seien verklemmt gewesen, im Gegensatz zu offenen Gesellschaft von heute, doch immerhin, sie hätten schon ein kindliches Bewusstsein davon gehabt, dass da auch mal was zwischen den Geschlechtern ausgehandelt werden müsse. Doch solche Momente seien alles andere als in der Mitte der Gesellschaft angekommen, ganz anders als heute. So war in etwa der Subtext, der mir überall entgegenschrie. Ach, wie glücklich war ich, dass es diese alten Griechen gegeben hat.
Was damals in der Mitte der Gesellschaft war, das waren die Götter und Göttinnen, die in wilden Verkleidungen und Geschelchtsumwandlungen kreuz und que(e)r durch die Gegend vögelten und gerne Jungs und Mädchen schwängerten.
Doch diese Kulturleistungen wurden in der Ausstellung prall herunter-, die Bedeutung der heutigen Gesellschaft hingegen über Gebühr hochgespielt.
Gruß