Heute ist Sonntag – Feiertag. Diesen Tag nannte man früher: Holy Day!
Das mit den Holidays hat die Werbung mit ihren Bahn–, Flugzeug– und Kreuzfahrtsangeboten längst erkannt.
Thomas Berry (1914-2009), moderner Anwalt der kosmischen Ordnung im Weltall, schrieb in seinem Buch The Great Work: «Im April des Jahres 1912 kollidierte die Titanic auf ihrer Jungfernfahrt über den Atlantik mit einem Eisberg und sank. Schon lange vor dem Zusammenstoß hatte die Schiffsleitung zuverläßige Kenntnis davon, dass Eisberge auf ihrer Strecke liegen würden. Der Kurs wurde dennoch beibehalten, und niemand forderte eine Änderung der Richtung. Das Vertrauen in die Ausstattung und Zuverläßigkeit des Schiffes war unbegrenzt.»
Dann rammte ein Eisberg das Luxusschiff und 1.514 Menschen ertranken in den kalten Fluten.
Für mich ist das eine Parabel für den Preis, den die Beschränktheit des menschlichen Technikglaubens zu bezahlen hat. Die Ironie dieses Beispiels aus der Fünf-Sterne-Kreuzfahrtsgeschichte ist, dass heute wohl kaum mehr real existierende Eisberge den Weg versperren – die Sache ist abstrakter und damit noch gefährlicher geworden.
Heißt das, dass, wer weiterhin an das Holidayglück des Jetsettings und all der unendlichen Kreuzfahrtvergnügen glaubt, noch sehr viel gefährlicher lebt als damals die Schiffsbesatzung auf der Titanic?