Sich auf den Coronadiskurs einzulassen heißt (für mich), Theorien, die haarscharf aneinander vorbeischrappen und sich, wie von UFOs aus, in verstellte Universen blinken, um im Unendlichen zu verschwinden und auf der anderen Seite des gekrümmten Raums wieder aufzutauchen und aufeinander zu prallen und sich weiterhin nicht zu verstehen, vertreten zu müssen, ohne die Sache, die (für mich) aus der Theorie hervorgeht, gründlich durchdacht zu haben.
Die Unüberschaubarkeit des obigen Satzes beweist (für mich), wie unstabil die Sprache für die Möglichkeiten, sich auszudrücken, geworden ist (oder immer schon war). Deshalb Flucht nach vorn, Flucht in den Angriff, Flucht in die Kriegsmetaphorik, das ist Argument, was ich variationenreich aus allen Richtungen auf mich hereindröhnen höre.
Und so reden sie von der «Stabilität zweier Schützengräben», wenn sich Impfgegner und Impfbefürworter gegenseitig ihre Verbrechen vorrechnen. Oder sie reden davon, dass «Spaltung in der Politik kein Mehrheitsbeschaffer, sondern ein Geschäftsmodell» sei. Spaltung ist (für mich) noch mehr als bloß ein Geschäftsmodell, viel mehr, es ist pure römische Machtpolitik, bei der die Generäle die Marschroute festlegen, also nicht mehr Politik, sondern Krieg.
Wie wärs abwechslungsweise mit einem Schweigen und langsamen Durch-Atmen? Wie wärs, wenn wir uns anschauen? Gutes wünschen? Wie wärs mit amor fati, Liebe zum Schicksal, von der Nietzsche kurz vor seinem Sprung in den Wahnsinn im Herbst 1888 in immer lauter werdenden Tönen sang? Ich mag das alles lieber als das kluge Rechteln. Überhaupt, Liebe und nicht Argumente. Liebe schafft (für mich) ein anderes Schicksal und andere Tatsachen als die Theorie der Schützengräben. Liebe heißt: Annehmen. Liebe ist (für mich) etwas anderes als andere von der eigenen Wahrheit zu überzeugen. Hinschauen und nicht im Taktmaß der anderen Herumschreien, das wärs, finde ich.
Weil diesseits und jenseits der Schützengräben nur wieder weitere Schützengräben lauern, können wir die Schützengräben doch gleich rigoros weglassen und uns stattdessen umarmen.
Weder Zahlen einfordern noch Zahlen in den Mund nehmen, das fühlt sich (für mich) gut an. Und ich lasse mir nicht gerne erklären, das sei unverantwortlich…