5G 3G 2G

Die Sache mit der fünften Mobilfunkgeneration (5G) läuft auf Hochtouren, die ist gar nicht mehr zu stoppen. Mehr und mehr Orte, Gemeinden, Gebiete werden ans neue Netz gehängt. Die Freude sei groß, Widerstand gibt es keinen oder kaum, und wenn, dann ist er vernachläßigbar und ohne hemmenden Einfluss auf den weiteren Ausbau, der zügig vonstatten gehe. So die Informationen, die ich dazu habe.

Neben 5G gibt es zur Zeit das 3G, ich meine die «3G-Regelung» in der Pandemie: Wenn ich mich außer Haus bewegen will, muss ich laut Infektionsschutzgesetz nachweisen, dass ich G-eimpfter, G-etesteter, oder G-enesener bin. Trifft keines dieser Gs auf mich zu, muss ich daheim bleiben. Falsche Angaben gelten als Straftat. Zur Zeit gilt die Regel noch, doch während das Mobilnetz der Privatindustrie von G4 auf 5G durchgestartet ist, wird die staatliche 3G-Regelung ab Oktober auf 2G eingedampft. Ab dann geht den Staat nur noch 2G etwas an, um den Rest habe ich mich, sollte ich nicht geimpft oder genesen sein, selbst zu kümmern. Das ist der Preis, den ich zu zahlen habe, wenn ich mir den Luxus eines Nicht-Geimpften-Status leisten will. Für jeden Tag, wo ich am Leben außer Haus teilnehmen will, kostet das etwa 20,- €. Ein Monat tägliche Teilnahme am öffentlichen Leben wären dann 600,- €, ein Jahr mit täglicher Teilnahme wären 7.300,- €. Da kommen manche ins Grübeln, andere fangen mit dem Rechnen gar nicht erst an. Nicht jede_r kann sich neben der Wohnmiete nun auch noch eine gleich hohe Lebensmiete leisten.

Ich ernenne mich hiermit zum Klosterbruder ohne Kloster. Man hat mir freundlicherweise gesagt, es hänge einzig von mir ab, ob ich aus dieser Situation eine Mördergrube, ein Gefängnis oder einen spirituellen Ort der Erhebung mache. Auch da kommen manche ins Grübeln, ich nicht. Der Philosoph Blaise Pascal hat einmal gesagt, es komme alles darauf an, sich in seinen eigenen vier Wänden sinnvoll beschäftigen zu können. Mit «sinnvoll beschäftigen» meinte er «denken». So viel Philosoph vermag ich doch wohl noch zu sein, dass ich mich zu Hause nicht wie in einem Gefängnis fühle, sondern diesen Freiheitsraum meiner Gedanken mit Licht und Wärme ausfülle.

Mit pascalischen Grüßen,