Schreien nach Anerkennung. Schreien die Äpfel nach Anerkennung? Sie freuen sich, wenn wir ihre Blüten bewundern, ihr Wachstum mit offenen Augen verfolgen, an ihrer farbenfrohen Haut riechen. Möglich, dass sie sich sogar freuen, wenn wir sie essen und genießen.
Schreien die kleinen Singvögel, die großen Störche, Amseln, Meisen, wenn sie den harten Job des Nestbaus, der Brut und ihrer Pflege machen, schreien sie nach Anerkennung. Nein, auch sie nicht, auch sie tun ihre Sache, setzen ihr Können um, denn nicht nur die Aufzucht von Nachwuchs, das Leben selbst so vieler Tiere ist inzwischen eine tägliche Überlebenskunst geworden.
Doch alle tun sie ihre Sache, als wäre es das erste Mal und als wäre es ein pures Abenteuer. Und das ist es ja auch. Und hinter allem steckt Freude und eine neckische Art von unaufdringlicher Perfektion. Wir haben allen Grund, die Freude mit ihnen zu teilen und bewusst hinzuschauen, wie es sich bei ihnen in den neuen Tag startet ohne große Absicherungen, dafür mit umso größerer Geistesgegenwart und Lebensfreude. Das zu lernen ist ach so schwer schwer schwer und doch so empfehlenswert und bekömmlich – und eigentlich so unendlich leicht auch.
Wenn ich da an die San im südlichen Afrika denke, die noch heute so leben wie unsere Freunde in der Natur, und wenn ich ihre Gesichter und ihr Lachen sehe, so viel Freude bei so viel Leid, das ihnen die Seßhaften angetan haben und immer weiter antun, dann möchte ich keinen Moment mehr schmollen, miesepetrig, inaktiv, unfreudig sein, sondern lustig, heiter, freundlich, vertrauensvoll, zugewandt, arbeitsam ohne zu streben.