Heute werde ich einige Stunden unter deutschem Himmel dahinfahren. Gleich geht’s los. Ich werde hinaufschauen und die Engel über Deutschland um Beistand und Präsenz bitten. Ich werde Gedanken herbeibitten, die einzig den Frieden zum Inhalt haben. Unsere Friedensfreunde dort oben müssen stark bleiben, so stark, dass ihr Denken und Tun bis zu uns herunterstrahlt und in uns anwesend ist.
Dieses Bild darf so gelesen werden, dass wir auf Verstärkung angewiesen sind. Nur Gutmenschentum ist zu wenig. Ja ist gefährlich, eine Hybris. Wenn Wim Wenders in seinen Berlinfilmen den Himmel über Berlin beschwor, so werde ich heute den Himmel über Deutschland anschauen (beschwören klingt zu mächtig). Ich werde zu ihm hinaufschauen und mir sagen, dass aus diesem Himmel in diesem neuen Jahrhundert die Frucht dessen herunterscheine, was sich als Verwandlung aus dem Wahn des 20. Jahrhunderts endlich zeigen muss. Ja muss.
Im 20. Jahrhundert ist Verheerendes angerichtet worden, von sehr vielen einzig und allein aus Motiven des Gutmenschentums, eines elitären Gutmenschentums, das andere Menschen vom Guten ausschloss. Die komplette und mutige, liebevolle Umkehr dieses Wahnsinns ist jetzt dran.
Wenn ich heute auf meiner Zugfahrt in den deutschen Himmel blicken werde, weiß ich um Verstärkung, die diesem einfachen Tun von Menschen zukommt, die Ähnliches tun. Wie gut und notwendig ist es, dass sich auch Politikerinnen und Politiker Zeit für diese einfältige Übung nehmen…
Herzlich