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Phuahh…

Phuahh, wir sind in den Bergen und machen grad winterdicht hier oben. Der Morgen noch voll im Nebel (auch sehr schön), doch dann (superschön) Aufhellung und gegen Mittag brach die Sonne mit aller Gewalt durch und der Himmel wurde herbstdichtblau und leuchtete in die an den Bäumen ihr Leben aushauchenden Blätter. Und, nur im Herbst, die ausgebreiteten Flügel der in der Höhe fliegenden Vögel wurden von unten beleuchtet.

Kürzlich hörte ich einen Vortrag von einem Arzt, der seinen Vortrag an sein deutsches Publikum mit den Worten eröffnete: «Wisst ihr eigentlich, dass ihr alle, die ihr hier sitzt, im Lotto einen Sechser gezogen habt?!» – Wussten die Leute natürlich nicht. Er erklärte es ihnen dann so: Sie würden in einem der schönsten, wohlhabendsten, sichersten und fortschrittlichsten Länder der Welt leben. 

Seine Frage gilt in doppelter Weise in ein elpenländisches Publikum hineingefragt oder, ganz spezifisch, wenn es um Graubünden, und noch spezifischer, wenn es um den Herbst in Graubünden geht. HABT IHR HEUTE AUCH ALLE DAS GEFÜHL GEHABT, EINEN SECHSER IM LOTTO GESCHOSSEN ZU HABEN? Einen Sechser sozusagen im Bauch zu haben, auch wenn ihr kein Lotto spielt, nur da sitzt oder im Garten oder, wie ich heute, an den Wiesenhängen arbeitet?

Nun, wieso das alles nicht so einfach ist, darüber könnte natürlich auch ich ein Lied singen. Tue ich aber nicht, denn heute war ich, waren wir hier oben im Bündner Oberland mit der Sonne im Dauergespräch – durch einen solchen Dialog wird das Leben, auch das eigene Leben schlichtweg erhaben, auch wenn (leider, leider) noch nicht alle Bereiche meines Lebens ins Erhabene erhoben sind.

Herzlichen Gruß, umgeben von Kuhgebimmel,

Frieden

Für viele war das gestern die Frohbotschaft des Tages, dass die Politikerin Maria Corina Machado aus Venezuela für ihr Lebenswerk den Friedensnobelpreis 2025 bekam.

Für andere wiederum ist diese Entscheidung Totengräberei an der Friedensarbeit. Frieden weiterlesen

SUBLIMES EUROPA

«Das Erhabene in der europäischn Kunst sucht ihresgleichen.» – Dieser Satz kam mir eben beim Hören von George Gershwins Klavierkonzert in F-Dur, das er selbst am 3. Dezember 1925 in New York uraufgeführt hatte. So eine banale Musik, überall Angebote in die Tiefe, doch es folgt schlussendlich nichts anderes als Sprunghaftigkeit, Unkonzentriertheit, Klamauk, Show, Effekt. SUBLIMES EUROPA weiterlesen

Ahnungslos

Früher bei der Lektüre von Büchern von Konrad Lorenz dachte ich, wie dumm können so kluge Leute über unsere Vorfahren reden. Lorenz imaginierte immer wieder, wie die Jäger und Sammler angstgetrieben in Höhlen kauerten und vor ihren Feinden davonliefen und dergleichen Bilder. Ahnungslos weiterlesen

Tomaten im Hirn

Heute die Tomatenstände abgebaut im Garten. 

Das ist jedes Jahr ein Höllengeschäft, Verlustgeschäft, Augenwischereigeschäft. Ok, Kassel ist so weit im Norden, dass manche glauben, hier gäbe es Eisbären. Das ist ein denkbar ungeeignetes Klima für Tomaten. Tomaten im Hirn weiterlesen