Wir schaffen uns gemeinhin Sehbrillen an, um besser zu sehen. Das ist ein Gemeinplatz.
Dabei gilt: Die besten Brillen, die es gibt, die schärfsten, die Wirklichkeit am meisten auflösenden Brillen sitzen keinesfalls auf unseren Nasen. Auch das sind nicht die besten Brillen, die von Wissenschafler:inne:n aufgesetzt werden, um in die Weiten des Universums oder in die Mikroorganisation der menschlichen Organe zu schauen, sondern es sind ganz klar die, die im Zusammenhang mit der Nutzung von Waffen entwickelt werden.
Diese Brillen können um die Ecke sehen. Sie vermögen Dinge zu erkennen, die wir weder mit Feldstechern noch Fernrohren ins Blickfeld bekommen. Sie basieren auf Systemen, die vermutlich schon Dinge sehen, die es zur Zeit, wo durch diese Brillen geguckt wird, noch gar nicht gibt, die es aber geben wird, sobald auf sie mit diesen Brillen geguckt worden ist.
Was kultiviere ich also meinen Sorgeblick in die Zukunft, wenn das mit dem Sehen, Schauen, Blicken alles längst so weit und endgültig, wie hier in aller Kürze skizziert, vorangeschritten und wenn meine und unsere gemeinsame Zukunft bereits so derart weitgehend und endgültig entschieden ist!?
Weitgehend – jedoch nicht letztendlich. Denn es gibt ein Feld, auf das nur ich allein schauen kann. Und bei dir ist das genauso. Lassen wir uns nicht ausreden, dieses Feld sei eitle Einbildung.
Deshalb: Ein gutes neues Sehen im neuen Jahr! Es hängt viel von unserem Auf-Die-Dinge-Schauen ab,
herzlich