Die Sache mit den Schneekristallen ist echt einfach, sagt die Wissenschaft. Dabei können wir auch gleich heraushören, wie sie an der Sache vorbei spricht – und dies, ohne sich darüber auch nur einmal Gedanken zu machen oder gar Rechenschaft abzugeben.
Frage: Wieso bilden die Schneepartikelchen aus einer Schneekanone keine Schneekristalle? Antwort: Ganz einfach, weil der Schnee, der aus dem Himmel fällt, eine längere Entstehungszeit hinter sich hat. Nächste Frage bitte.
Frage: Warum ist jeder Schneekristall ein bisschen anders als alle anderen? Antwort: weil jeder eine leicht unterschiedliche Entstehung hat, leicht andere Temperaturen, andere Stoffmenge, andere Raumverhältnisse. Nächste Frage.
Frage: Warum gibt es dicke Bücher, in denen Seite für Seite die unendliche Vielfalt individuell gestalteter, einmalig geheimnisvoller Schneekristalle, akribisch und liebevoll abgelichtet, dargestellt sind, um das Wunder dieser Erscheinung uns näherzubringen? Antwort: ––– . Nächste Frage.
Frage: Warum knistert es unter den Schuhen, wenn wir durch Neuschnee waten? Antwort: Weil die Struktur der Schneekristalle zerstört wird durch das Gewicht. Nächste Frage.
Frage: Ist es erlaubt, Mitleid zu haben mit den zerbrochenen, eines jämmerlichen Todes ums Leben und um ihre Schönheit gebrachten Schneekristalle? Antwort: ––– .
Im Moment ist das Verhältnis zwischen beantworteten und nicht beantworteten Fragen 3:2. Je interessanter und lebensnaher die weiteren Fragen ausfallen würden, umso weniger Antworten wüssten die Wissenschaftler.
Musste einfach mal raus, das mit diesen langweiligen Wissenschaftlern.