Fragen

Hier die Teebeutelbotschaft von heute. Ich habe das fingernagelgroße Schildchen stark vergrößert, so dass es auf dem Foto über den Rand meines Kopfs hinausgeht. Doch in diesem Kopf rührt sich nichts. Eine solche Frage! Und dann die Wendung «sollte sein»!

Das ist wie beim Appell: Sei spontan! Solche Befehle extrinsischer Glücksübertölpelung lassen den Ofen kalt.

Ist das so ein Satz aus der Weisheitskiste großer Meister, die uns das große Glück vorleben!? Sollte seine Heiligkeit, der 14. Dalai Lama, primär die Frage haben, ob er glücklich sei oder nicht? Meditiert er täglich vier Stunden, um glücklich zu sein oder nicht? Hat er gegebenenfalls anderes, wichtigeres zu tun als glücklich zu sein oder nicht?

Ich weiß, ich sollte glücklich sein, wenn ich bei dieser Kälte mein Zimmer heizen kann, auch wenn es mir nicht entgangen ist, dass nicht alle Menschen, die frieren, ihr Zimmer heizen können – ja dass viele gar kein Zimmer mehr haben, um es heizen zu können. Wem nützt es, so die Teebeutelfrage, wenn ich mein Zimmer heize und dabei unglücklich bin?

Ich erinnere mich an einen Multimillionär im Berner Oberland, ein in sich ruhender Mensch mit der angenehmen Ausstrahlung wohltuender Zurückhaltung. Wir kannten uns entfernt. Einmal wanderte ich oberhalb des Orts, wo seine Villa pfahlte. Wir begegneten uns, auch er unterwegs beim Wandern. Wir hielten an, ich begrüßte ihn und fragte: «Und, wie geht’s, Herr Sch.?» Er strahlte und sagte: «Momoll, mier sind häppi.»

War das der Dalai Lama vom Berner Oberland?

Fragt, mit herzlichem Gruß.