Wie ein Algorithmus funktioniert, habe ich an den Wörtern «spfirgnew» und «spfirgnewl» kürzlich erfahren. Beide habe ich probehalber in die Suchmaschine getippt und bei beiden den Zusatz «und Goethe» eingegeben.
Die zwei Hauptsuchergebnisse lassen tief blicken. Die Suche nach «spfirgnew und goethe» ergab die Frage, ob mir ein Treffen zwischen Goethe und Schiller bekannt sei. Und ob die sich getroffen haben, du Blödmann von Algorithmus. Wenn du nicht so blöd wärst, würde ich dir jetzt vom ersten Treffen bei Bartsch in Jena erzählen, wo sich Goethe und Schiller zum erstenmal persönlich begegneten und über die Urpflanze auseinandergesetzt haben, ein Gespräch von weltgeschichtlicher Bedeutung. Ich frage lieber nicht, ob du, Algorithmus, das weißt. Weißt es ja eh nicht. Von wegen, wie lernfähig Algorithmen sind. Sind es wohl sehr beschränkt. Ich habe da jedenfalls so meine Fragen. Doch lassen wir das für heute mal in der Schwebe hängen.
Die Suche nach «spfirgnewl und goethe» ergab etwas ganz anderes. Das «l» an das Buchstabengefüge «spfirgnew» drangehängt führte den angetriggerten Algorithmus auf eine ganz andere Fährte. Und es war erneut ein Frage, die ich zu beantworten hatte: Ob Goethe etwas mit Spargeln am Hut gehabt habe. Auch da kenne ich mich natürlich perfekt aus, denn Goethe hat Spargel, den es zu seiner Zeit kaum gab und den anzupflanzen damals so exotisch war, wie es heute exotisch ist, in unseren Breitengraden Artischocken anzupflanzen, tatsächlich in größerer Menge nicht nur angepflanzt, sondern auch erfolgreich geerntet. Er hat rund um Weimar als Minister, der nicht nur für Minen und Bergbau, sondern auch für Landbau zuständig war, verschiedenste Gärten rund um Weimar anlegen lassen. Er war sozusagen auf dem Öko- und Biotripp, wie Schiller und Wieland und andere damals auch. Und somit ist selbstredend evident, dass er, der Spargelfetischist, auch Spargel anbauen ließ und diesen am liebsten selbst verdrückte, am liebsten mit Fasan und literweise milden Rotweins. Weiß doch jeder.
Grüße