Ich blicke in den Garten. Gerade noch war es ganz ruhig und still, alles ohne Bewegung. Da landet ein Amselweibchen am Boden und macht zwei drei Hüpfer.
Gleich hinter dem Weibchen kommt ein Amselmännchen aus einem Busch hervorgeschossen und landet so nah beim Weibchen, dass es dieses von seinem Standort vertreibt. Das Weibchen macht nicht nur Platz, sondern flieht und fliegt durch den Garten davon in einen anderen Garten. Das Männchen springt in die Luft und beginnt ebenfalls wieder zu fliegen, wohl dem Weibchen hinterher.
Keine Ahnung, was die beiden da miteinander auszuhandeln haben, aber ich ertappe mich beim Gedanken, wie ich blitzschnell fiktiv eine Knarre in die Hand nehme und wie in einem us-amerikanischen Spielfilm raus in den Garten renne und dieses aufdringliche Stück Amselmann durch einen gezielten Schuss wegpuste, einfach so, tot schieße, damit das Weibchen Ruhe hat und ich auch.
Klar, ich würde das nie tun, selbst wenn ein Gewehr im Haus wäre. Das ist das Gute an dieser Geschichte. Ist das Schlechte daran aber nicht, dass ich erstens solche Gedanken bekomme und zweitens darüber gar nicht mal so sehr erschrecke, weil solche und ähnliche Gedanken immer wieder je nach Lebenssituation auftauchen, selbstverständlich ohne dass ich je zum Ballermann oder einem Lebensverächter würde?!
Erstaunt über diese eine Hirnfalte in meinem Kopf, die mir gerade eben bewusst geworden ist, grüße ich,
herzlich