Wie ein Kriegerfriedhof sehen manche riesigen Felder in freier Landschaft aus, auf denen hunderte von aneinandergereihten Maulwurfshügeln die Sicht auf die Wiese versperren. Dabei ist die Zeitschiene aus der Vergangenheit und die in die Zukunft eher kurz, während Moment der Gegenwart dazwischen unendlich lang zu sein scheint. Wer hat schon mal gesehen, wie ein Maulwurfshügel entsteht? Wenige hatten je das Vergnügen. Die Hügel liegen tausendfach wiederholt ausgebreitet vor unseren Augen da. Immer fertig. Verschiedenen Alters, das schon, denn die ganz frischen sind leicht erkennbar. Doch aufs Ganze gesehen, gleichen sie einander wie die Eier bestimmter Hühnerrassen.
Sie können noch nicht lange existieren, denn die Schnelligkeit der Verwitterung ist hoch. Dennoch bleiben sie an ihrem Ort für alle Ewigkeit und gestalten die Wiese, fährt der Bauer nicht jährlich ein bis zwei Mal mit der Egge drüber, in eine veränderte Landschaft um.
So sind diese Auswürfe des Unterirdischen eingespannt in die kurze Zeit zwischen ihrem Entstehen und Vergehen und geben gleichzeitig den Eindruck, als würden sie ewig leben.
Gleich wie die Soldaten, auch ihr Leben ist ins kurze Jetzt gespannt und gleichzeitig ewig. Keiner von ihnen ist gleich und in der Masse wirken sie dennoch ähnlich wie ein riesiger Haufen Maulwurfshügel, von denen auch wiederum keiner gleich ist…
Herzlich,