Pferde

Pferde, Hunde und E-Bikes seien der Verkaufsschlager gewesen während der Pandemiezeit. Alle drei «Artikel» haben erstens etwas mit der Sehnsucht nach Naturverbundenheit zu tun. Und sie haben zweitens mit der Tatsache zu tun, dass in unseren Breitengraden trotz Jammerns auf hohem Niveau die Zahlen auf den Konten durchschnittlich aufgestellter Bürgerinnen und Bürger so aussehen, dass sie leicht solche Investitionen tätigen können.

Ist da nun Freude angesagt? Weiß nicht so recht. Es geht ja letztlich wieder ein bisschen sehr in Richtung Selbstverwitklichung und Naturabtocke, so nach dem Motto «raus aus der Stadt, rein in die Natur». Die kleinen Kneipen in den nördlichen und südlichen Voralpen und anderen Erholungsgebieten werden von E-Bikern geradezu geflutet. Und die Fahrradläden fahren Rekordeinnahmen ein. Schade, einmal für die lauschigen kleinen Bergkneipen, dann auch für die Fahrradmonteure und Verkäuferinnen, die Lust auf Börsengang bekommen haben und althergebrachte Fahrräder anglotzen, als wüssten sie nicht mehr recht, was man damit denn so tun könne. 

Was die Pferde betrifft, lasset uns beten, dass bei den neuen Pferdebesitzerinnen das Interesse an diesen Tieren nicht erlahmt, auf dass sie nicht bald lahmen und Koliken kiregen und als Pferde ein Hundedasein fristen müssen.

Und die Hunde selbst sind gefährlicher geworden. Das zeigt sich an den zunehmenden Unfällen ahnungsloser Fußgängern, die von ihnen umgerannt, gebissen, angebellt und verdreckt werden, weil die neuen Herrchen und Dämchen keine Ahnung haben, wie sie mit diesen halbwilden, teilweise riesigen Viechern, die sie da auf die Schnelle angeschafft haben, in ein friedliches und auf die nötige Autorität hinorientiertes Einvernehmen hineinfinden könnten.

Heiter dieses Treiben betrachtend, grüßt herzlich