Auffi

Ich wollte ein Bild hochladen, auf dem man sieht, wie ich wacker einen steilen Berghang hochgehe, zielsicher gipfelwärts. Zu diesem Bild hatte ich mir das Wörtchen «auffi» ausgedacht. Ich weiß nicht, ob es in einem der alpenländischen Dialekte in Österreich dieses Wörtchen tatsächlich gibt, stelle mir jedoch vor, es gebe dieses Wörtchen und es würde ungefähr «aufwärts» bedeuten. Aufwärtsstimmung ist doch im Moment wichtig in Österreich, ein klares Aufwärtsgefühl und gute Laune und durchlüftete Lungen wie auf dem schönen Bild, das ich zeigen wollte.

Doch es kam eine Fehlmeldung und dem PC und ich wurde belehrt, dass die Datei das Upload-Limit für meine Website überschreite. Da entdeckte ich direkt neben dem überformatigen Bergfoto ein Bildchen, dessen Inhalt ich nicht entziffern konnte. Erst in der Vergrößerung, siehe oben, ist zu erkennen, was es ist. Dazu ist zu sagen, dass es alles andere als leicht sein dürfte, ein solches Objekt vor die Kamera zu bekommen. Es ist eine mumifizierte Ratte, die verhungert ist. Wie kann das gehen, eine Ratte kann doch nicht verhungern, die findet doch noch lange was zu Fressen, auch wenn es schon längst nichts mehr gibt. Ratten sind doch noch widerstandsfähiger als Kirchenmäuse, und auch die verhungern nicht so schnell.

Ich kenne leider nur das Bild von der Ratte, aber nicht ihre Geschichte. Dieses Bild hat aber einen unendlichen Reiz, eine Schönheit. Das Tier hat sich irgendwo niedergelegt, seinen Schwanz um den frierenden Körper gelegt und den letzten Schnaufer getan. Auch das Dunkle hat ein Licht, hörte ich kürzlich, und auch eine sterbende Ratte hat ihre Würde. Und was das Licht betrifft, verwandelt sich das Dunkle manchmal vollends in Licht. So heute morgen beim Aufstehen am Fenster: Das schwarze Auto von gestern am Straßenrand vor unserem Haus, war heute weiß. Klar, kein Wunder, es hatte über Nacht geschneit, doch das reine Licht im jungfräulichen Schnee hatte eine erhebende Symbolwirkung auf mich.

Herzlich