Heutzutage sei es kein Problem mehr, heißt es, mit hochausgerüsteten Maschinen in Betrieben die Leistungsfähigkeit der einzelnen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ständig zu überwachen. Es brauche keine Chefs mehr dazu.
Nun haben manche Angst, sie würden nicht genug leisten, denn da hängt eine Kamera über ihnen und verfolgt alles, was sie tun oder eben nicht tun. Kürzlich begrüßte ich einen Postboten, der gerade neben seinem gelben Fahrrad Pause machte und in ein Brötchen biss. Es sehe nur so aus, als würde er sich erholen, meinte er, aber in Wirklichkeit sei man in seinem Beruf heute so weit, dass selbst die Länge der Pause per GPS überwacht werde.
Keine Angst, sage ich, dein Lächeln kann keine Maschine auf ihren wahren Wert hin überprüfen, es sieht je nach dem genau gleich aus, ob du es zutiefst ernst meinst oder ob es aufgesetzt ist.
Und meine Arbeit morgens am Schreibtisch sieht für die Maschinen immer gleich aus, vorausgesetzt ich sitze am Tisch und schreibe. Wie motiviert das jedoch abläuft, dieses Schreiben, wie verkrampft unnütz oder entfesselt produktiv, das kann nur ich entscheiden, wirklich nur ich.
Vielleicht ein Stück weit noch der Leser und die Leserin, doch da fangen schon die unterschiedlichen Bewertungen an.