Ich denke – wow, geil!

René Descartes beim Schauen statt Denken

Hätte der große Philosoph doch was Gescheites gesagt, zum Beispiel: Ich denke – wow, also echt geil!

Wenn ich entscheiden dürfte, wer mit welchen paradigmatischen Sätzen weltberühmt wird, ich würde diesen Satz dem tatsächlich berühmt gewordenen Satz von Descartes Ich denke also bin ich vorziehen.

Hat der Mann nur in Schablonen des Gedachten rumgesurft und dabei so etwas wie sein bescheidenes Lebensgefühl, seine intellektuelle Seinserfahrung zum Ausdruck gebracht? Viel mehr kann es nicht gewesen sein. Schlichtweg nicht. Doch der Mathematiker, der er eigentlich war, machtbesessen wie es berühmte Leute oft sind, hat aus diesem Schmalspurgedanken ein philosophisches System entwickelt, das heute noch aktuell ist, eigentlich erstaunlich.

Ich denke gern, das muss nicht zielgenau sein, es macht kein Aufhebens von sich, ist von vielen Lichtabstufungen der Wahrheit durchwirkt und die Wahrheit selbst ist der Motor des Geschehens und gleichzeitig auch nicht. Die Freude am Denken ist noch viel mehr der Motor des Geschehens und ebenfalls irgendwie nicht. Das Vorankommen im Denkprozess ist mir wichtig und gleichgültig. Denken macht Freude und es macht traurig.

Und immer wieder: Zwischen Denken und Gedachtem gibt es einen Unterschied. Er ist maßgeblich, fast  wollte ich sagen, er sein entscheidend, aber das Denken entscheidet nicht, gelingendes Denken verbindet, bringt verschiedene Maße miteinander ins Spiel, aber es hat es nicht nötig auch nur irgendwann und irgendwas für sich zu entscheiden.

Heute schon was gedacht? So richtig was eigenes? – Na, dann mal los!

Gruß