Was wissen wir über Trauma? Über das Trauma eines Menschen? Über das Trauma eines Tiers? Bei Menschen ist das Wort schnell parat, wir alle haben Entwicklungstraumata und viele von uns haben oben drauf weitere Traumata. Schuld sind die Erbströme, die Familien, Partner, Eltern, Autounfälle, Übergriffe, Unglück und vieles andere.
Bei Tieren scheinen Haustiere durchaus traumabesetzt zu sein, während wir von Wildtieren wissen, dass sie große Schreckmomente wegschütteln. Nachdem eine Gazelle in Todesstarre oder ein Kaninchen vor der Schlange überlebt hat, schütteln sich diese Tiere während mehreren Minuten, schütteln den Schrecken weg und spazieren danach vergnügt davon. Pferde, Hunde, eben Haustiere, reagieren anders. Wir wissen es von Tieren aus dem Tierheim, wie verstört und gestört diese sein können.
Auch Kulturfolger mögen Traumatisierungen mit sich herumtragen, Vögel in unmittelbarer Nähe zu den Menschen, Füchse, Tiere, die wir wie Ungeziefer behandeln. Von Bären in Kamtschatka ist bekannt, dass solche, die noch keine Erfahrungen mit Jägern und Gewehren haben, äußerst vertrauensvoll und freundlich mit Menschen umgehen und keinerlei Störungen, also vermutlich auch keine traumatischen Schäden aufweisen. Sobald Erfahrungen da sind – und Erfahrungen mit Menschen sind für Wildtiere fast immer problematisch –, sind sie verändert, anders, gefährlich, verschlagen, unberechenbar.
Die Arbeit an und mit Trauamata ist für das eigene Leben von Bedeutung. Kein Wunder, warum heute so viel über diese Dinge gesprochen, geschrieben und therapiert wird. Diese Arbeit soll vorangehen, eine Bedeutung erlangen, bis wir, die wir vom Leben und den Mitmenschen gezeichnet sind, wieder anders aus der Wäsche schauen. Und bis diese Arbeit auch auf das Zusammensein mit Tieren gute Auswirkungen zeigt…
Gruß