Unterbemittelt

Die Vernunft sei da, um das Leben zu erfassen, niemals aber den Tod. Das erinnert natürlich an Platon und sein Lebensgefühl, die Philosophie und das Denken prepräsentierten recht eigentlich nur Todesprozesse.

Das klingt ziemlich optimistisch, zu optimistisch, für mich jedenfalls. Mit Vernunft lässt ja noch nicht einmal die Angst beschreiben, das Sterben schon gar nicht, der Tod erst recht nicht und das nach dem Tod schlichtweg überhaupt mich, sollte ich mich bei diesen Beschreibungen nur auf meine Vernunft verlassen.

Die Behauptung, dass wir mit der Vernunft das Leben erfassen könnten, hält einem gesunden skeptischen Philosoophenblick nicht stand. So steht es also schlecht um dieses von uns Menschen uns Menschen zugesprochene Alleinstellungsmerkmal innerhalb der Schöpfung. Die Vernunft ist ein gear schmaler Grat, auf dem wir nie die Hände loslassen, unsere Seele nicht übermütig erheben und auch sonst keine Dummheiten machen sollten, weil wir sonst vom Grat gefegt werden, bevor wir recht mitgekommen, was passiert ist.

Vernunft, das ist das eizige, was ich von ihr verstanden habe, versteht keinen Humor – und das macht sie für so viele wichtige Lebensdinge untauglich.

Gruß