Kürzlich sagte ein Freund, der in seiner schönen privaten Wohnung allein unter dem Dach eines alleinstehenden Hauses mit sonnigem Rundumblick über Kassel lebt, er sehe keinen Grund, dieses Glück mit jemandem zu teilen. Auch nicht mit Flüchtlingen.
Gleichzeitig sagte er, es sei ihm ein Anliegen, dass Flüchtlinge wie er schön wohnen könnten bei uns. Und meinte dann, bevor er jemanden in seine Wohnung nähme, würde er in eine einfachere Wohnsituation ziehen und seine eigene Wohnung ganz an andere übergeben. Er klebe nicht an Besitz und momentanem Glück, meinte er, und er sprach vertrauenswürdig. Und ich weiß, dass er nicht nur redet, sondern auch handelt, gegebenenfalls wohl auch in diesem von ihm selbst so dargestellten Fall, der – noch – zu utopisch zu sein scheint, als dass er an der Realität geprüft werden könnte.
In einem halben Jahr schauen wir nocheinmal, wie die Sache um den Freund und seine Wohnung steht. Ich bin von seiner Argumentation jedenfalls beeindruckt und würde nur zu gern wissen, wie der Wohungstausch in Wirklichkeit aussehen würde, was nicht heißt, dass ich dem Freund so etwas ans Bein wünsche. Das ist keineswegs der Fall…