Nicht nur zwei Spatzen
und auch nicht nur drei Spatzen
sondern viele Spatzen springen aufgeplustert im Garten umher und suchen Fressen in der Eiseskälte.
Es sind die Spatzenjungs und ihre Mädels aus der Hecke von zwei Häusern weiter. Sie scheinen bester Laune zu sein. Die Gang stromert im Pulk die kreuz und die quer zwischen den Häusern herum und lungert in den Büschen, mit dem sicheren Gespür, wo es was zu holen gibt. Manche von ihnen hängen sich sogar mutig an die Fresskolben, wo sie dann nicht richtig Halt finden und taumeln und halb abstürzen, aber das ist ja egal, dann plumpsen sie eben auf den Boden und dort liegen Körnchen rum und gut ist.
Dieses Gefühl – ja es ist ein unendlich schönes Gefühl, dass sie ihr Ding machen und es gerne machen und auch sehr gut machen, gleich wo die Welt und ob sie schon kopf steht, gleich was die Nachrichten für Horrormeldungen feil haben, gleich wie kalt es draußen ist. Es soll mir nur niemand erzählen, dass sie die Kälte nicht mitbekommen! Sie wären, würden sie sie nicht am eigenen Leib erfahren, nicht so aufgeplustert. Was für ein Snobismus von uns Superwarmblütlern, die wir in den warmen Stuben hocken und sagen, na ja, ist ja klar, die haben gefettete Federn, das hat die Evolution weise so vorgesehen, die können sie zu einem Wärmekleid um sich herum aufplustern. – Können sie, sicher, ist ja augenscheinlich, und sie können es sicher besser als die armen Bettler, die irgendwo im Durchzug an der Straßenecke stehen und von Minute zu Minute neu mit sich ausfechten, ob sie noch ein bisschen länger stehenbleiben wollen oder nicht. Aber wir sollten nicht denken, dass Tiere nicht auch minütlich erleben, wie sich die Kälte und Feuchte an ihnen festkrallt.
Und, da bin ich wieder beim Thema und sage: Deshalb umso schöner, wenn die Gang von nebenan in der Hecke zwitschert und der Pulk lustig hierhin und dorthin flattert und heiter nach allem Umschau hält, was sich unseren dick gepolsterten Freunden in ihre kleinbrüstige Flugbahn stellt.
Mit Spatzengruß