Unglücksstaffel (Folge 1)

«Erwarte, dass andere dich glücklich machen»

Mit dieser Aussage beginnt Folge eins der Unglücksstaffel. Wenn du nach oben angegebener Formel lebst, machst du hundert von hundert möglichen Verlustpunkten. Bingo, viel Spaß.

Es ist einerseits alltäglich, dass wir von anderen glücklich gemacht werden wollen, in der Beziehung, im Urlaub, beim Konsum von Dienstleistungen, im Kino, eigentlich überall im Leben. Wir wären gern Kinder, die, gleich wo sie gerade sind, in die Mitte des Raumes rennen, dort eine Pirouette drehen, vielleicht noch irgendetwas in der Raum schreien und dann von allen umstehenden Erwachsenen gefeiert werden wollen.

Beim Essengehen ist das Essesn für manche zweitrangig, beim Frisör die Frisur, beim Einkaufen oder Telefonieren mit einem Amt der Einkauf oder das, was die Auskunft des Amtes betrifft, Hauptsache, die Bedienung, der Frisör, das Fräulein an der Kasse und das andere hinter dem Telefon, Hauptsache sie behandeln dich wie einen Präsidenten oder die Queen von England. Wir wollen geliebt und glücklich gemacht werden, jetzt, überall, mit vollem Einsatz.

So durch die Straßen und durchs Leben zu gehen war schon immer gefährlich, heute ist es dramatisch und endet meist ungut. Deshalb, und das ist die Moral von dieser Staffelfolge: Kümmere dich am besten gar nicht um das Glück. Es fliegt dir dann am ehesten zu, wenn du es loslässt. Und wenn es dann zu dir kommt, mach kein Aufhebens, sei freundlich mit ihm, aber nicht überschwänglich.

Kümmere dich vielmehr um Freude, das ist etwas anderes. Die Freude ist nach außen gerichtet, zu den anderen hin. Mach deinen Mitmenschen Freude – und das Glück kommt auf euer gemeinsames Feld und umarmt euch.

Erwarte nichts und lass das Warten. Geh nach vorn. Schenke und verschenke. Das ist der Glücksmultiplikator, der den Anteil der Freude erhöht und unser Alltagsleben erhebt.