Teebeutel

Wie empfindlich doch der Kunde ist, wir Kunden besser gesagt, denn ich gehöre bei diesem Exempel voll dazu.

Da fand ich in einem Laden einen ganz besonderen Tee, abgepackt in Beutelchen und diese einzeln eingeschweißt in recyclebare Folien. Ich freue mich jedesmal auf diesen Tee. Eigentlich freue, beziehungsweise freute ich mich, denn inzwischen ist beim Öffnen der Verpackung spürbare Verspannung. Dies hat eine Rückwirkung auf den Teegenuss, denn auch der ist nicht mehr entspannt – und weshalb, wenn nicht zur Entspannung trinken wir Tee.

Zwar hat die Verpackung eine leichte Kerbe, bei der sie eingerissen werden soll. Das tue ich brav, doch dann läuft mir die Sache aus dem Ruder. Ich vermute ja schon, es sei das Material, denn früher bei den klassisch perversen Plastikpackungen war das nicht der Fall, jedenfalls nützt die kleine Kerbe so viel wie gar nichts. Ich reiße dort ein und dann reißt das Fitzelchen zwischen meinen Fingern ab und ich habe keine Einrissstelle mehr, die Folie ist aber noch immer verschlossen und ich kann sie nun drehen und wenden wie ich will, ich finde keinen Angriffspunkt mehr, wo ich den Beutel seiner ihn luftdicht umschließenden Verpackung entledigen und mich in den Genuss des Aromas dieses außergewöhnlichen Tees bringen könnte.

Was macht der verwöhnte Konsument? Lässt Packung, Beutel und Tee links liegen und nimmt sich halt einen anderen Tee.