«Im Denken bestimme ich,» sagte der Mann, dessen Bücher ich nicht für Produkte fortgeschrittenen Denkens halte. «Ich bestimme und nicht die äußere Welt, beispielsweise ein Virus,» präzisierte er seinen Schmonzes. Denken à la Henriette weiterlesen
Archiv der Kategorie: Blog
Mauersegler
Ab Mitte Juli ist mit ihrem Wegflug zu rechnen. Jetzt ist die erste Augustwoche vorbei und bis vor wenigen Tagen sind sie noch herumgesaust, in wilden, aufbruchsbereiten Gruppen aus erfahrenen Altvögeln und lustigen Greenhörnern, die mit den älteren Profis Formationsflüge für ein Geschehen übten, das sie erst noch kennen lernen. Mauersegler weiterlesen
Immer heiter ohne Logik
Radiosprecher und Radiosprecherinnen habe ich schon immer bewundert, jedoch nie beneidet. Der Stress, sich beim Ablesen der Nachrichten zu verhaspeln, ist groß, die Gefahr der Selbstverleibtheit in die Sonorität oder Erotik der eigenen Stimme ebenfalls. Doch das Unüberwindlichste bei diesem Job ist für mich die professionelle Unverbindlichkeit, die beim Verlesen der Meldungen an den Tag gelegt werden muss. Immer heiter ohne Logik weiterlesen
Widerlager im Miteinander
In der Gesellschaft, im Freundes- und Familienkreis, mit den eigenen Eltern und Kindern, in der Beziehung, überall drohen Widerlager, in denen die einzelnen hängenbleiben. Es ist zum Aus-Der-Haut-Fahren. Und es ist auch eine Widerlager im Miteinander weiterlesen
Helge in den Katakomben
Gestern war ich in Deinem Konzert, Helge. Hier in Kassel, unten neben der Fulda auf der Hessen-Kampfbahn hinter der Orangerie. Beim Stichwort ‹Kassel› warst Du immer schon mit liebevoll geringschätzigen Tönen dabei, gestern sogar mit einem eigens dafür komponierten «Kassellied» (ein paar Akkorde und Clusters am verstimmten Flügel und dabei viermal hinterereinander abgehackt das Wort «Kassel» ins Mikro gebrüllt, mehr war’s denn doch nicht). Helge in den Katakomben weiterlesen
Niveau
Gerade eben ist bei uns im Wohnzimmer der Moral-o-mat umgefallen, dieses Ringbuch mit den drei Spalten, wo beliebig viele Varianten aufeinenader bezogener Worte und Satzteile zu mehr oder weniger sinnigen oder sinnentwerteten Sätzen gelegt werden. Der Zufallssatz, der beim Aufheben des Moral-o-mat vom Boden lesbar wurde, lautet: «Ungerechtigkeit ist sozusagen zutiefst menschlich» Niveau weiterlesen
Ich bin meine Freunde
Was sind heute Freunde? Es sind Menschen, denen ich mich gründlich zumute, bei denen ich mich aktiv melde und denen ich versichere, dass der Austausch mit ihnen lebenswichtig für mich sei, egal was sie von der Regierung halten und wie sie über manche der für uns alle lebenwichtigen Dinge denken. So mit Freunden umzugehen ist für mich komplett neu! Ich bin meine Freunde weiterlesen
Affen hier wie dort
«Ein Buch ist ein Spiegel: Wenn ein Affe hineinguckt, so kann freilich kein Apostel heraussehen», sagte der für seine scharfen Sprüche bekannte Lichtenberg einmal.
Lichtenberg trifft die Sache auf den Nagel, sagen versierte Bücherleser erfreut. Ein Affe bleibt ein Affe. Und wenn sich ein solcher hinter Bücher klemmt, kommt nichts Gescheites raus. Affen hier wie dort weiterlesen
Gefühle und Emotionen
Es sei sehr schwer, «ein einziges wahres Gefühl zu leben, es zu sein, als noch so viele Gedanken zu reden, die doch nur gipserne Tauben sind, unfähig, auch nur einen einzigen Flügelschlag ins Leben zu tun». So schrieb Albert Talhoff in der Neujahrsnummer einer Zeitschrift, die 1964 in den westdeutschen Kiosks auslag. Gefühle und Emotionen weiterlesen
Menschwerdungsverhinderung
Was habt ihr gestern gemacht? – Wir haben an der Menschwerdungsverhinderung gearbeitet.
Menschwerdungsverhinderung? Versteh‘ ich nicht! Was habt ihr denn nun gemacht? – Wir hatten Besuch. Menschwerdungsverhinderung weiterlesen